«Schlecht für die Umwelt und das Portemonnaie»

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Die Biodiversität liegt den (Aargauer) Bauernfamilien am Herzen. Sie tun heute mehr als vom Bund gefordert für die Biodiversität. Christoph Hagenbuch, Präsident und Ralf Bucher, Geschäftsführer des Bauernverbandes Aargau, erklären hier, wieso die extreme Biodiversitätsinitiative der inländischen Lebensmittelproduktion und damit der Umwelt schadet und die Preise für die Konsumenten steigen lässt.

(Bild: zVg) Nein zur extremen Biodiversitätsinitiative: Die Biodiversität liegt Christoph Hagenbuch, Präsident und Ralf Bucher, Geschäftsführer des Bauernverbandes Aargau, (v.l.) am Herzen, aber die Forderungen der Initianten schaden der Versorgungssicherheit und lassen die Strom-, Nahrungs und Baukosten steigen.

Die Volksinitiative «Für die Zukunft unserer Natur und Landschaft» (Biodiversitätsinitiative) kommt am 22. September vors Volk. Sowohl der Bundesrat wie auch das Parlament lehnen sie ab. Auch den Bauern geht die Initiative zu weit. Kurz zusammengefasst: Weshalb?
Christoph Hagenbuch und Ralf Bucher: Sie würde die Energie- und Lebensmittelproduktion, die Nutzung des Waldes und des ländlichen Raums für den Tourismus stark einschränken sowie das Bauen an vielen Orten verteuern. Die einheimische Versorgung würde geschwächt und die Importe von Energie, Essen und Holz nähmen zu.

Die Initianten wollen, dass 30 Prozent der Landesfläche für die Biodiversität zu Verfügung stehen. Wie viele Fläche steht dann momentan in der Schweiz, respektive im Kanton Aargau zur Verfügung und warum reicht diese Fläche?
Aktuell sehen die Initianten 8 Prozent als ausreichend geschützt an. Es fehlt also eine gigantische Fläche. Auf dieser Fläche könnte zukünftig keine Wertschöpfung und Versorgungssicherheit mehr entstehen. Wir wären noch abhängiger vom Ausland und auf der Welt gäbe es noch mehr hungernde Menschen.

Was tut die Schweiz und im Speziellen die (Aargauer) Landwirte für die Biodiversität jetzt schon?
Die Biodiversität liegt uns Bauernfamilien am Herzen. Im Aargau dienen bereits 21 Prozent der Landwirtschaftsflächen explizit der Förderung der Biodiversität. Gefordert wären nur 7 Prozent. Der Anteil der Fläche, welche eine hohe ökologische Qualität und Vernetzung aufweist, hat sich in den letzten 20 Jahren vervierfacht.

Welche Auswirkungen hat die Initiative auf die Bauern und die inländische Nahrungsmittelproduktion?
Wenn noch mehr fruchtbares Kulturland für die Biodiversität ausgeschieden wird, dann sinkt die inländische Lebensmittelproduktion weiter. Das ist gesamthaft betrachtet schlecht für die Umwelt. Denn, obwohl wir nur ungefähr die Hälfte unseres Essens in der Schweiz importieren, fallen 70 Prozent der Umweltwirkung im Ausland an. Dies, weil wir in der Schweiz viel nachhaltiger Lebensmittel produzieren, als dies im Ausland heute der Fall ist.

Im Juni hat das Schweizer Volk für den Ausbau der erneuerbaren Energien gestimmt. Weshalb wäre dieser Ausbau bei einem Ja zur Biodiversitätsinitiative am 22. September gefährdet?
Das Ausscheiden von umfangreichen, streng geschützten Gebieten führt zu starken Konflikten bei der Bereitstellung von erneuerbarer Energie. Die Umsetzung von neuen oder der Ausbau von bestehenden Projekten würde verunmöglicht. Das schadet der Versorgungssicherheit, Stromausfälle und steigende Strompreise wären die Folge.

Wieso würde mit den Forderungen der Initianten die Wald- und Holzwirtschaft eingeschränkt?
Die Waldwirtschaft wäre mit neuen Einschränkungen durch den Ausbau der Waldreservate konfrontiert. In diesen Gebieten sind Eingriffe verboten. Der Wald als Rohstofflieferant würde in den Hintergrund gedrängt. Da der Bedarf an Holz mit dem nachhaltigen Bauen oder Heizen zunimmt, würden auch hier die Importe steigen. Bei uns das Holz im Wald verfaulen lassen und dafür anderes Holz aus dem Ausland herankarren, das finden wir nicht gut.

Die Kosten für die Biodiversitätsinitiative sind hoch. Können Sie ein paar Zahlen nennen?
Die Initiative hätte für Bund und Kantone voraussichtlich jährliche Zusatzkosten von mehr als 400 Millionen Franken zur Folge. Die Finanzlage beim Bund ist angespannt. Mehrausgaben für die Biodiversität müssten deshalb bei anderen Aufgaben des Bundes wie etwa der Bildung wieder eingespart werden.

Welche Chance rechnen Sie sich für ein Sieg am 22. September aus, respektive ist die Bevölkerung genug sensibilisiert für ein Nein?
Die Bevölkerung ist sich noch zu wenig bewusst, dass wir alle von zusätzlichen Einschränkungen gerade etwa beim Bauen und bei steigenden Preisen betroffen sein werden. Zudem wird heute schon sehr viel für die Biodiversität getan. Hier müssen wir noch mehr sensibilisieren und dann werden wir diese extreme Initiative an der Urne versenken können.

Interview: Corinne Remund

www.biodiversitaetsinitiative-nein.ch


Der Bauernverband Aargau (BVA)

Der Bauernverband Aargau (BVA) steht im Dienste der Aargauer Bauernfamilien. Er ist der Dachverband der Aargauer Landwirtschaft und vertritt die Interessen von rund 2400 Aargauer Bauernfamilien. Dazu gehören 53 verschiedene Mitgliedorganisationen. Der BVA ist der Berufsverband und führt die politische Standesvertretung. Für seine Mitglieder bietet der BVA attraktive Dienstleistungen im Bereich Treuhand & Beratungen sowie Versicherungen und engagiert sich stark in der Öffentlichkeitsarbeit sowie für die landwirtschaftliche Bildung.

www.bvaargau.ch

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